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Der Grüne Knopf: Ein Zeichen für Verantwortung

Am 9. September hat Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller den Grünen Knopf in Berlin offiziell vorgestellt. Das staatliche Siegel macht sozial und ökologisch nachhaltig hergestellte Textilien sichtbar und erleichtert Verbraucherinnen und Verbrauchern so die Orientierung beim nachhaltigen Konsum.

Die Textilbranche boomt. Jährlich werden weltweit schätzungsweise 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert, ständig wechselnde Trends zu kleinen Preisen locken zum Kauf. Den Preis für den schnellen und billigen Konsum zahlen oft die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsländern: Gerade in Entwicklungsländern entsprechen die Arbeitsbedingungen oft nicht internationalen Standards. Doch nachhaltige Lieferketten sind möglich – das zeigt auch das neue Textilsiegel „Grüner Knopf“.

Am 9. September hat Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller den Grünen Knopf in Berlin offiziell vorgestellt. Das staatliche Siegel macht sozial und ökologisch nachhaltig hergestellte Textilien sichtbar und erleichtert Verbraucherinnen und Verbrauchern so die Orientierung beim nachhaltigen Konsum. Das Besondere am Grünen Knopf: Als erstes staatliches Siegel verbindet er Anforderungen an das Produkt und an das Unternehmen. Ein Produkt, wie zum Beispiel ein T-Shirt muss 26 soziale und ökologische Mindeststandards einhalten - von A wie Abwassergrenzwerte bis Z wie Zwangsarbeitsverbot. Außerdem muss das Unternehmen als Ganzes seine Sorgfaltspflichten anhand von 20 weiteren Kriterien nachweisen: Schafft es Missstände tatsächlich ab? Gibt es Beschwerdemöglichkeiten für die Näherinnen vor Ort? Die Prüfung wird durch unabhängige Zertifizierungsstellen, wie den TÜV durchgeführt. Die staatliche Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) stellt als "Prüferin der Prüfer" sicher, dass die Zertifizierungsstellen auch die notwendige Expertise haben.

Bei den Produktkriterien baut der Grüne Knopf auf anerkannten Siegeln wie bspw. GOTS oder Fairtrade Textilstandard auf. Um nachzuweisen, dass die Sozial- und Umweltkriterien erfüllt werden, legen Unternehmen ihre Zertifikate der anerkannten Siegel vor. In der Einführungsphase decken die Kriterien die wichtigen Arbeitsschritte „Zuschneiden und Nähen“ sowie „Bleichen und Färben“ ab. Alle Kleidungsstücke weltweit durchlaufen diese beiden Arbeitsschritte; hier arbeiten rund 75 Millionen Menschen - die sozialen und ökologischen Herausforderungen sind hier also besonders groß. In den nächsten Jahren soll der Grüne Knopf schrittweise auf die Arbeitsschritte „Spinnen und Weben“ und danach „Faserproduktion und Baumwollanbau“ ausgeweitet werden. Mit Unterstützung eines unabhängigen Beirats mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sollen die Sozial- und Umweltkriterien dazu kontinuierlich weiterentwickelt werden.

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